Irlands Wild Atlantic Way mit dem Motorrad – Teil 6: Burren, Cliffs of Moher und Loop Head


Der Burren

In dieser Folge lassen wir den Trubel und den Verkehr der Stadt Galway hinter uns und folgen der Küste südwärts. Über Oranmore geht es zum Dunguaire Castle nahe Kinvara. Das kleine Castle liegt auf einem Felsen vor der Küste. 

Bei Flut ist die kleine Insel nur über das Haupttor erreichbar, aber bei Ebbe liegt der Felsen nahezu trocken. Man kann das Castle besichtigen und es gibt auch Führungen im Innenbereich.

Dunguaire Castle Dunguaire Castle



Der N67 folgend, erreichst Du New Quay und dann Ballyvaughan. Zu Deiner Linken siehst Du schon die kargen Felskuppen des Burren. 

Der Burren ist eine geschützte Karstlandschaft mit einer einzigartigen Fauna und Flora. Zahlreiche seltene Tiere und Pflanzen leben hier in den kleinen Felspalten, die das Wasser über die Jahrtausende in den Fels erodiert hat.

Motorrad an der Küstenstraße des Burren Motorrad an der Küstenstraße des Burren



In Ballyvaughan kannst Du der Küstenstraße R477 weiter folgen und erlebst eine kleine aber feine Straße hoch über dem Meer mit phantastischen Ausblicken auf die Bucht von Galway. Über Fanore geht es dann weiter nach Doolin. Die Küstenstraße ist auch im weiteren Verlauf wirklich malerisch schön. 

Karstige Berge auf dem Burren Karstige Berge auf dem Burren



Alternativ kannst Du auch über die Berge fahren: In Ballyvaughan folgst Du der N67 noch ein Stück weiter und biegst dann links in die kleinere R480 ab. Ein Stück weiter kommst Du zur Ailwee Cave. Die geführte Besichtigung dauert etwas mehr als eine Stunde und das Höhlensystem mit seinen beeindruckenden Stalagmiten und Stalaktiten ist absolut sehenswert.  

Ailwee Cave Ailwee Cave



Kurvig zieht die kleine Straße den Berg hinauf. Hinter der Kuppe findet sich ein kleiner Parkplatz auf der linken Seite. Dort ist der Poulnabrone Dolmen zu finden, einer der best erhaltenen Dolmen Irlands. 

Einige Schilder informieren über den Fund und die Zeit vor etwa 5000 Jahren, als prähistorische Völker Dolmen als Kultstätten nutzten. Über den damaligen Zweck spekuliert die Fachwelt noch, aber uns Motorradfahrer stört das nicht weiter - es ist einfach ein schöner Foto-Stopp!

Poulnabrone Dolmen Poulnabrone Dolmen



Über Lisdoonvarna geht es wieder an die Küste und weiter nach Doolin. Am Doonagore Castle vorbei, kommst Du wieder auf die R478, der Du weiter südwärts folgst.

Motorrad am Doonagore Castle Motorrad am Doonagore Castle




Die Cliffs of Moher

Du folgst der Küstenstraße R478 und erreichst nach wenigen Kilometern die Parkplätze des Cliffs of Moher Visitor Centres. Auf den Parkplätzen stehen wahrscheinlich schon Reisebusse, denn die Cliffs of Moher gehören zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten Irlands. 

Aber lass Dich nicht abschrecken, die Cliffs sind wirklich sehenswert und das Gelände ist weitläufig. Die Besucher verteilen sich also gut.

Cliffs of Moher Cliffs off Moher



Die Klippen erstrecken sich über eine Länge von 14 Kilometern. Sie erheben sich an der höchsten Stelle bis zu 120 Metern über den Atlantischen Ozean! 

Millionen von Seevögeln nutzen die Klippen als Brutplatz und Fischrevier. Noch vor 100 Jahren haben die Iren sich an langen Seilen die Klippen herabgelassen um die Eier zu sammeln - eine gefährliche Arbeit! 

Heute sind die Klippen geschützt. Eine Ausstellung im Visitor-Centre erklärt die Fauna und Flora und zeigt Fotos und Fundstücke. Wen das weniger interessiert, der kann direkt im Restaurant eine Mittagspause einlegen.  

Es gibt einen Besucherweg am Klippenrand entlang und oben auf dem höchsten Punkt gelegen kommt man zum O`Brien`s Tower, einem schönen Aussichtsturm.

O`Brien`s Tower, Cliffs of Moher O`Brien`s Tower, Cliffs of Moher




Spanish Point und Loop Head

Auch der weitere Verlauf der Küste bietet immer wieder Highlights: Bei Spanish Point sanken 1588 zahlreiche Schiffe der Spanischen Armada im Sturm. Spanien befand sich seinerzeit im Krieg mit England, das zu der Zeit die Herrschaft über Irland hatte.

Bridges of Ross bei Loop Head Bridges of Ross bei Loop Head



Der Ort Kilkee hat eine schöne Strandpromenade und von dort führt die kleine Küstenstraße direkt am Klippenrand entlang. 

Sehr schön sind auch die Kilkee Cliffs und ein Stück weiter die Bridges of Ross: Teile der Klippe wurden vom Meer freigespült und unterhöhlt, wodurch sich natürlich Brücken gebildet haben.

Am südlichsten Ende der Landzunge liegt der Leuchtturm Loophead Lighthouse in wirklich spektakulärer Lage. 

Loop Head (photo by www.loopheadlighthouse.ie) Loop Head (photo by www.loopheadlighthouse.ie)




Bunratty und Limerick

Landeinwärts folgst Du der Mündung des Shannon. Entweder nimmst Du bei Kilimer die Fähre nach Trabert, oder Du fährst über Bunratty und Limerick, wo die Brücke nach Süden überqueren kannst. 

Bunratty ist ein netter kleiner Ort, der sich auch für eine Übernachtung anbietet. Die wichtigste Attraktion ist das prächtige Bunratty Castle, das auch als Drehort für Filme diente. 

Bunratty war einst ein Handels-Umschlagplatz der Wikinger, die mit ihren Langbooten die Küsten entlang und die Flüsse hinauf fuhren - so auch den Shannon, der mit 360 Kilometern Länge der längste und wichtigste Fluss in Irland ist. Wo die Wikinger Handel trieben, gab es Geld. 

Wo es Geld gab, folgten Siedlungen und Befestigungen und so entstanden nach und nach richtige Städte - wie zum Beispiel Dublin, Wexford, Waterford und auch Limerick. Limerick ist eine Stadt mit allem was dazugehört und hat natürlich auch ein Castle - direkt  am Shannon liegt das große King John`s Castle. 

Motorrad am Bunratty Castle Motorrad am Bunratty Castle




Ausblick

Südlich des Shannon locken die Halbinseln des Südwestens - sicher eine der schönsten Regionen des Wild Atlantic Way! Doch dazu mehr in der nächsten Folge....


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Ulrich Knüppel-Gertberg, September 2022

Bildnachweis: Alle Fotos von easycruiser.tours, sofern nicht im Foto anders angegeben. Titelbild: Cliff of Moher mit O`Brien`s Tower

Quellen: www.wikipedia.org, www.loopheadlighthouse.ie, www.cliffsofmoher.ie